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Cusco & Machu Picchu

Von Puno geht's in einer weiteren Nachtfahrt nach Cusco. Glücklicherweise finden wir auch hier sofort ein Hostel, der Agent bringt uns sogar persönlich zum Hostel. Direkt hinter dem Hauptplatz, Plaza de Armas, gelegen, erkunden wir vom Hostel aus jeden Tag zu Fuß die Stadt. Im etwas chaotischen Mercado de San Pedro kosten wir uns durch die Menüs durch. Hier gibt's spezielle Sektionen für Frühstück, Souvenirs, Fruchtsäfte, Menüs mit Hühner-, Schweine- oder Rindfleisch, Ceviche, Obst und Gemüse,... Mit der Hygiene wirds vermutlich nicht so genau genommen, trotzdem gibt's viele interessante neue Eindrücke.

 


Extrem anstrengend ist auch hier, dass Touristen als wandelnder Geldbeutel betrachtet werden. An jeder Ecke springen drei Kellner raus, die einen beinahe anschreien, um ihr Restaurant zu promoten. Massagen müssen in Cusco besonders gut sein, denn auch hier wird man fast dazu gezwungen für eine zu bezahlen. Von Souvenir- oder Schmuckverkäufern ganz abgesehen. Sieht man einen der Straßenverkäufer nur zu lange an, wird man für die nächsten Minuten von 5 verfolgt. 

 


Unser Ticket für Machu Picchu ist für den 18.05. reserviert, das heißt wir haben genügend Zeit, um auch mal einen Tag im Hostel mit Internet zu verbringen. Einen dieser Abende widmen wir der Verkostung von lokalen Bier- und Pisco Spezialitäten. Tags darauf sind wir uns beide einig, dass weder die 6 Bier noch die 5 Pisco Sour, sondern die hohe Lage auf 3400 Metern für den Kater verantwortlich ist.

 


Anstatt die gemütlichere Variante mit dem Zug nach Machu Picchu (Aguas Calientes) zu wählen, welche mit rund 90 Dollar pro Person eine Richtung, eine bodenlose Frechheit ist, wählen wir eine etwas umständlichere aber mit rund 20 Euro hin und retour deutlich billigere Variante über Santa Teresa und Hydroelectrica. Los geht's um 7 Uhr morgens im Micro mit 15 anderen und einem lebensmüden Fahrer, bepackt mit unseren zwei kleinen Rucksäcken und dem Nötigen für 2 Nächte, in einer 8 Stunden Fahrt in Richtung Hydroelectrica. In Ollantaytamba wird für 20 Minuten fürs Frühstück gestoppt und weiter geht's über Santa Maria, Santa Teresa bis zur Hydroelectrica, einem Wasserkreftwerk, wo die Höllenfahrt endlich endet und wir froh sind nicht in einer Kurve vom Schotterweg abgekommen und eine der steilen Klippen hinunter gestürzt zu sein. Am hier geht's zu Fuß weiter. Einem 2 Stunden Marsch nach Aguas Calientes (Machu Picchu Pueblo) liegt vor uns. Der Weg folgt den Zug-Gleisen durch dicht bewachsene, tropische Vegetation, am Vilcanoca Fluss entlang. Etwa eine 3/4 Stunde von Aguas Calientes entfernt, sind auch die westlichen Terassen der Ciudadela von Machu Picchu hoch oben sichtbar.


Auch hier werden wir schon bevor wir in der kleinen Stadt ankommen, auf den Gleisen abgefangen und ersparen uns ein weiteres Mal die Suche eines Hostels. Den Blick auf den Hauptplatz vom Zimmer aus können wir kaum genießen, da wir müde ins Bett fallen. Um 5:20 läutet der Wecker am nächsten Tag, um noch vor Sonnenaufgang einen der ersten Busse nach oben zu erwischen. Etwa 500 andere hatten die selbe Idee, so wirds doch 6:00 bis wir endlich die Ticketkontrolle zu den Ruinen passieren. Trotz Verspätung ist es noch früh genug, um zu erleben, wie die ersten Sonnenstrahlen die 2453 Meter hoch gelegene Inca-Stadt beleuchten. Unser Ticket ermöglicht uns den 1,5 Stunden Aufstieg zum Machu Pichu Montaña. Der Weg zum Gipfel auf 3050 Metern Seehöhe ist teilweise steil und mit hohen Steinstufen sehr anstrengend, dafür werden wir mit einer wunderbaren Aussicht auf die Ciudadela und der dahinter gelegenen Wayna-Picchu Montaña belohnt. Nach einem stärkenden Gipfelfrühstück in der Sonne mit der besten Kulisse, die man sich für ein Frühstück wünschen kann, machen wir uns wieder an den Abstieg.

Den ganzen Nachmittag verbringen wir in den Ruinen, bis wir um 17:00 mit wenigen anderen Besuchern als letzte die Ciudadela verlassen. Für heute ist aber mit Wandern noch nicht genug! 1000 Höhenmeter Abstieg nach Aguas Calientes liegen noch vor uns, bevor wir uns mit zittrigen Füßen die letzten Stufen ins Hotel, das natürlich auch auf einem Hügel liegt, hinauf schleppen.

 


Die 2 Stunden Wanderung zurück zur Hidroelectrica am nächsten Tag, fühlt sich beinahe an wie ein Spaziergang, keine Höhenmeter zu überwinden und viel Schatten unter den dichten Baumkronen. Daher legen wir noch ein Stück drauf und spazieren gleich weiter nach Santa Teresa. Als das kleine Dorf schon in Sicht ist und wir uns nun, doch etwas müde, schon sehr auf eine Dusche, Essen und ausruhen in den nächsten 20 Minuten freuen, werden wir nach der nächsten Kurve entmutigt. Der Weg windet sich für einige Kilometer in einem langen Bogen eine Schlucht entlang bis er, am anderen Ufer eines großen Flusses Santa Teresa erreicht. So nah und doch so fern. Wir finden direkt vor uns im Tal, zwischen den Bäumen versteckt, eine Hängebrücke. Weit und breit ist kein Mensch oder Haus, um zu fragen, ob die Brücke denn auch sicher zu überqueren ist. Nach einigen Monaten in Südamerika haben wir die Logik dieses Kontinents schon etwas assimiliert: wenn die Brücke noch steht, dann kann sie auch weiterhin benutzt werden, sonst würd sie nicht mehr stehen!
Einer wartet, während der andere quert, falls das Gerüst zusammen bricht, kann zumindest einer Hilfe holen. Matthias ist schon drüben, winkt, da pumpert das Herz, ein Schritt nach dem anderen, nicht hinunter sehen, uiiiii der Fluss hat ganz schöne Stromschnellen, geschafft!
Nach einem langen Tag fallen wir auch heute erschöpft ins Bett. 

 


Damit sich unsere Muskeln erholen können, besuchen wir tags darauf das Thermalbad von Santa Teresa. 20 Minuten Fußmarsch flussabwärts ins Tal, liegen drei Becken mit unterschiedlichen Wassertemperaturen zwischen 32 und 38 Grad Celsius und wunderbarem Ausblick auf die umliegenden Berge. Mit wenigen anderen Badegästen verbringen wir den ganzen Tag wunderbar ungestört. Wir lassen uns von warmen Wasserfällen Rücken und Beine massieren, kneipen im eiskalten und warmen Wasser und lungern in den verschiedenen Becken bis unsere Finger runzeliger nicht mehr sein können. Mit unseren geborgten Baderoben fühlen wir uns in die 70er Jahre zurück versetzt.

 


Am nächsten Tag geht's wieder zu Fuß nach Hidroelectrica und von dort im Micro nach Cusco. Die Fahrt ist diesmal angenehmer, der Fahrer ist nicht ganz so lebensmüde, er bremst zumindest bevor er die scharfen Kurven anfährt.
Wir erreichen Cusco nach 21:00, zum Glück gibt's in unserem Hostel Mirador Hanan Qosqo Lodge noch Platz für uns in einem Doppelzimmer.

 


In Cusco verbringen wir einen gemütlichen Tag in Hostel. Am Tag unserer Abreise spazieren wir noch durch San Blas, das Künstlerviertel mit toller Malerei und vielen Handarbeiten und besuchen den Mercado Artesanal in Av. del Sol.

 


Im letzten Nachtbus geht's nach Lima, wo wir früh morgens am 24.05.2015 ankommen.

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