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Death Valley

Der Flug von Lima nach Los Angeles ist über Nacht. Früh morgens erreichen wir Fort Lauderdale, Florida, wo wir nach der Einreisekontrolle einen ganzen Tag Aufenthalt haben. Durch die sehr engen und unbequemen Sitze der Spirit Airline konnten wir nicht viel Schlaf erwischen, unser erstes Ziel daher, an den Strand und eine Runde mützen.

 

Der erste Eindruck von Amerika ist sehr sehr positiv. Die Amerikaner sind sehr zuvorkommend und alles scheint äußerst unkompliziert.

Auf Empfehlung einer netten Dame am Flughafen machen wir uns an den nahe gelegenen, sehr schönen Strand von Hollywood auf. Neben einem der "Baywatch"-Rettungsschwimmer Türme lassen wir uns die Sonne auf den Bauch scheinen.

 

Fast voll erholt geht's eine weitere 6 Stunden nach Los Angeles. Um ein Uhr morgens holen wir unser Alamo Mietauto und schon sind wir raus aus LA, vorbei an Hollywood, Beverly Hills und Santa Monica in Richtung Death Valley.
Zwischen 4 und 7 Uhr morgens machen wir Stopp auf einem Parkplatz. Ich muss sagen es schläft sich sehr gut in unserem neuen Zuhause.


Um die Mittagszeit erreichen wir das Tal des Todes, genau richtig, um zu erleben warum dieser Namen so passend gewählt wurde. Die extreme Hitze kombiniert mit sehr trockener Luft (etwa 3% Luftfeuchtigkeit) machen es schwer länger als 15 Minuten ohne Schatten in der Sonne zu verweilen. Wir besuchen den Aussichtspunkt Father Crowley Point, der mit dem Auto gut zu erreichen ist, es lebe die Klimaanlage!

Während wir dort am Plateau fasziniert ins weite Tal blicken, beginnt es plötzlich links neben uns zu donnern. Im selben Moment schießt ein Militär-Jet in vertikaler Position weniger als 50 Meter entfernt aus einem kleinen Canyon neben uns. Was für ein Schreck! Bevor wir uns versehen rast ein zweiter hinten nach. Dieser hat die Hosen genauso voll wie wir, er fliegt nicht wie der erste vertikal im Canyon sondern höher und horizontal wie es sich gehört.


Am Nachmittag erreichen wir den freien Camping Platz Emigrant. Zum Glück ist es etwas bewölkt, so ist die Zeit bis zum Sonnenuntergang erträglich und wir können gemütlich picknicken. Unser dehydrierter Campnachbar Mike leistet uns Gesellschaft. Sichtlich hat er das Bedürfnis sich mitzuteilen. Er ist seit 7 Tagen mit dem Fahrrad unterwegs und hat heute das Tal mit Mittagstemperaturen von 46 Grad Celsius durchquert. Ob das wohl ein versteckter Suizidversuch ist? 


Am nächsten Tag besuchen wir am Weg zu den Ubehebe Kratern die Sand Dünen. Erst durch die dahinter liegende Felsformation, den stetigen Wind und den vorhandene Sand im Boden konnten diese stetig wachsenden Dünen entstehen.

Früh morgens können wir noch die Spuren aller möglicher Getiere im Sand erkennen. In der Nacht muss hier wohl die kleine Wüsten-Maus der Eidechse auf den Schwanz steigen sein weil sie sonst mit der Kangoroo-Maus kollidiert wäre, die vor der Klapperschlange flüchtete.

 

Am Ubehebe Crater angekommen, spazieren wir am Rand des großen Vulkans entlang bis zum kleinen Krater. Vom höchsten Punkt aus kann man sich gut vorstellen wie die Krater damals, gefüllt mit brodelnder Lava, explodiert sind. Zurück bleiben tiefe Löcher im Berg mit gutem Einblick in die unterschiedlichen Gesteinsschichten. 


Nach dem kleinen Hike geht's zu Scotty's Castle. Tatsächlich haben Mr. Johnson und seine Frau Bessie eine kleine Burg in die Wüste gebaut. Wir verbringen die heißesten Stunden des Tags im schattigen Park der Burg, bevor wir uns am späten Nachmittag in Richtung Camping begeben.

 

Direkt am Weg gelegen, machen wir im Mosaic Canyon halt. Ein schmaler Pfad führt eine Meile in den beeindruckenden Canyon hinein. Teilweise müssen wir über vom Wasser glatt geschliffene, ausgewaschene, mannshohe Stufen klettern um den Canyon weiter zu erkunden. Sehr anstrengend und trotzdem ein einzigartiges Erlebnis!!!

Hungrig kehren wir zu unserem Schalfplatz zurück. Nachdem der Campingplatz gratis ist, gibt's auch keine Duschen oder Elektrizität. Freiluft-Dusche ist angesagt.


Tag drei im Death Valley widmen wir dem heißesten Teil des Tales. Wir beginnen mit einem kurzen Spaziergang entlang des Salt Creek, wo sich eine Menge kleiner Pupfish tummeln. Dieser sehr salzhaltige Rinnsal ist in den Sommermonaten fast zur Gänze ausgetrocknet. Nichtsdestotrotz überleben die winzigen Fische in den wenigen verbleibenden Pfützen aufgrund ihrer Fähigkeit die, bis zu drei Mal höhere, Salzkonzentrationen als im Meerwasser vorhanden, zu ertragen.

 

Nächster Stopp ist der Harmony Borax Trail. Dieser kleine Rundgang zeigt mit welchen Maschinen und Raffinerie damals Borax (Borate) von der Oberfläche dieser unwirtlichen Gegend abgebaut und mit dem 20 Mule-Team abtransportiert wurde. 


Um die Mittagszeit suchen wir im Furnice Creek Visitor Center Zuflucht. Wir warten bis 15:00 um bei etwas kühleren Temperaturen ein Picknick zu machen, die Temperaturen sinken nicht unter 46 Grad Celsius.

Vom Auto aus besichtigen wir Devil's Golf Course, auf dessen sehr spitzer, zerklüfteter Salzformation nur der Teufel Golf spielen kann.

 

Dem Badwater Basin, mit -86 Metern der tiefste Punkt in Nordamerika, schenken wir nur wenige Minuten bevor unsere Kamera in der gnadenlosen Hitze zu schmelzen beginnt. Am Rückweg Richtung Camping machen wir noch eine Rundfahrt durch die sogenannte Artist's Palette. Wie von Menschenhand gestreut, gleichen die verschiedenen, pastellfarbenen Hügelformationen der Farbpalette eines gigantischen Malers.


Heute sind wir froh, als endlich die Sonne unter geht und die Temperaturen auf angenehme 25 Grad sinken.


An unserem letzten Tag in Death Valley besuchen wir den Golden Canyon. Nach den gestrigen Hitzen reduzieren wir die eigentlich 2 Meilen lange Wanderung zwischen den goldfarbenen Gesteinsformationen auf eine Meile. Genug, um uns von den schönen Maserungen in den Felsen inspirieren zu lassen.

 

Über Mittag suchen wir das Kühle und rasten bei Dante's View auf etwa 1600 Metern Seehöhe mit toller Aussicht auf das heiße Tal des Todes.

Zum Essen suchen wir im Ash Meadow National Wildlife Refuge ein schattiges Plätzchen für ein Picknick. Leider ist auch dieser Park noch Teil der Wüstenlandschaft und wir müssen uns mit teilweise überdachten Bänken auf Asphalt im heißen Wind zufrieden geben.

 

Für den Abend finden wir ein gemütliches Motel6 parallel zum Strip mit Sicht auf die ersten großen Casinos Luxor und New York in Las Vegas. Die Vorfreude steigt, ab morgen tauchen wir für fünf Tage in den Luxus und Glamour, den Las Vegas bietet, ein. 

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